Donnerstag, 15. August 2013

Verfestigung durch Gips

Nachdem die Stickversuche mit den vorhandenen Materialien ersteinmal abgeschlossen waren, rückte die Verfestigung der 3D-Stickerei in den Vordergrund.


Gips

Beim ersten Verfestigungsversuch sollte mit Gips experimentiert werden. Nachdem alles bereit gelegt worden war, wurde angefangen, die ausgelöste PES-Stickerei in Gips zu tränken. (Bild 51/52) Hierbei ist noch anzumerken, dass der Gips in unterschiedlich festen Konsistenzen vorlag, und sowohl kalt, als auch warm auf die Stickerei aufgebracht wurde. Hauptsächlich um zu testen, ob und wann sich das wasserlösliche Vlies auflöst.
Bild 51: Gips sehr flüssig; Gestick nicht gut zu händeln, da ausgelöst
Bild 52: Eingipsen der Gesticke (Monofil und Garn) in fester Form

Dieselbe Methode wurde auch bei den 3D-Gesticken der Firma Gerber Spitzen und Stickereien GmbH angewendet.
Bild 53: Eingegipste 3D-Stickerei
Diese Versuche erbrachten nicht die erhoffte verfestigende Wirkung, da nur sehr wenig von dem Gips an den Gesticken hängen blieb. Die Ausnahme bildete hierbei die dichter gestickte Probe der Firma Gerber. (Bild 55)
Bild 54: Ergebnis der ersten Gipsversuche
Bild 55: Ausgegipste 3D-Stickerei

Danach wurde das Ganze mit unausgelösten Proben (PES-Garn und PES-Monofil) wiederholt, welche ausschließlich über Joghurtbecher gespannt wurden. Der zähflüssige Gips wurde auf das wasserlösliche Vlies aufgebracht und tropfte mit dem Auflösen des Vlieses durch die Stickerei. (Bild 56/57)
Bild 56: Gips löst wasserlösliches Vlies auf
Bild 57: Gips durchgelaufen; trocknen der Gesticke
Mit diesem Verfahren verliefen die Versuche besser, da man das unausgelöste Gestick besser im Griff hatte. Dies zeigten auch die Ergebnisse.
Bild 58: PES-Garn Gesticke mit Gips verfestigt
Bild 59: PES-Monofil Gesticke mit Gips verfestigt
Wie in den Bildern 58 und 59 zu sehen ist, verlief die Verfestigung mit integrierter Verformung sehr gut. Die einzelnen Streben sind vom Gips ummantelt und machen das Gestick stabil. Bei Belastung zerbröselt die Ummantelung jedoch. Es ist auch ein Unterschied zwischen dem PES-Garn und dem PES-Monofil zu sehen. Das Gestick aus dem PES-Garn verformt sich viel weiter; erreicht eine höhere Ausprägung in die z-Richtung. (siehe Bild 60) Das Gestick aus dem Monofil ist zu steif, um sich ohne zusätzliche Belastung ganz auszuprägen.
Bild 60: Vergleich Garn und Monofil Gestick